Samstag, 9. Juli 2011

Gegen Wortwolken

Nach anstrengenden Dolmetscheinsätzen habe ich oft Hirnnebel, darüber habe ich schon geschrieben. Die Wolken im Kopf erschweren den Alltag - und mitunter viele Nächte. Es fühlt sich an wie vor einer Entladung, die Worte sammeln sich im Ober­stübchen, stauen sich an, können nicht raus, die Sprechgeschwindigkeit lässt nach, und anstatt in erholsamen Schlaf zu finden, träume ich entweder wild und wort­lastig, oder die Hirnaktivität behindert den Einschlafprozess.

Kleiner Tipp dagegen: Texte hören. Ich habe immer eine Auswahl an Hörbüchern auf dem Rechner, Hörspiele (der BR hat ein tolles Archiv) oder meine Lieblings­radio­sendungen von France Culture als Podcast. Von den MP3-Dateien wandert auch schon immer einiges aufs Handy, für den Erste-Hilfe-Einsatz nach getaner Arbeit JWD (janz weit draußen, sagt der Berliner, irgendwo unterwegs), denn das quälende Verdolmetschen von dummen U-Bahngesprächen oder Werbeslogans möchte ich mir ersparen.


France Culture höre ich übrigens seit meinem 15. Lebensjahr. Am Anfang habe ich nicht sehr viel verstanden, mit der Zeit änderte sich das. Ich habe damals den Sender sogar im UKW-Band entdeckt, und zwar in Schwaben, wo ich einige Jugendjahre "im Exil" verbracht habe. Aber das ist eine andere Geschichte ...

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Illustration: France Culture

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